Die Erfahrungen seit Beginn der Pandemie haben uns gezeigt, dass Teamarbeit über verschiedene Homeoffices und…
Sind Sie eigentlich ein Homeoffice-Typ?
Nach 2 Jahren Pandemie ist es höchste Zeit, diese Frage zu stellen. Denn das Homeoffice wird für viele Menschen bleiben - auch wenn es keine Verpflichtung mehr dafür gibt. Beim hybriden Arbeiten wird es im New Normal weiterhin ein zentraler Bestandteil sein.
Wie produktiv man im Homeoffice arbeitet und wie wohl man sich dabei fühlt, ist von vielen Faktoren abhängig: Wie viel Platz ist vorhanden, wie ist die Ausstattung des Arbeitsplatzes und die technische Infrastruktur? Welche anderen Personen sind außerdem wie oft dort? Um welche Aufgaben geht es, wie eingespielt ist die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen?
Als Psychologen werden wir immer wieder nach unserer Perspektive und Einschätzung zu New Work gefragt. Ein wichtiger psychologischer Einflussfaktor fürs Arbeiten im Homeoffice ist das Mindset. Forscher konnten zeigen, dass die Einstellung gegenüber dem Homeoffice das Wohlbefinden und die eigene Produktivität beeinflussen.
Was können Sie als Führungskraft, Teammitglied und HR ganz konkret aus der Studie lernen?
Lauren C. Howe und Jochen I. Menges von der Universität Zürich untersuchten*, wie Arbeit im Homeoffice gelingen kann. Bei den unterschiedlichen relevanten Einflussfaktoren konzentrierten sie sich auf das Mindset, also die Einstellung gegenüber dieser Arbeitsform. Und erforschten, wie sich die Einstellung zum Homeoffice auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden auswirkt.
Ihre Annahme: es gibt Menschen, die erfolgreiches Arbeiten im Homeoffice als Fähigkeit sehen, die man lernen kann. Diese verfügen über eine wachstumsorientierte Denkweise (Growth Mindset). Bei anderen Menschen herrscht eine starre Sichtweise (Fixed Mindset) vor, nach der man entweder für das Homeoffice geeignet ist oder nicht.
Zusammengefasst zeigen die Ergebnisse, dass Menschen mit einem Fixed Mindset gegenüber der Arbeit im Homeoffice dort mehr negative Emotionen erleben. Außerdem empfinden sie sich als weniger produktiv.
„Ich bin einfach nicht der Homeoffice-Typ.“ - Haben Sie das auch schon mal gehört? Oder gedacht?
Führungskräfte und Teammitglieder mit diesem (Fixed) Mindset fühlen sich im Homeoffice nicht wohl. Sobald es möglich ist, sind sie im Büro. Das sind Personen, die ihre Homeoffice-Tage während der Pandemie gezählt haben und stolz darauf sind, dass die Anzahl einstellig geblieben ist. Führungskräfte mit dieser Sichtweise übertragen diese auch auf ihre Mitarbeitenden. Und gehen davon aus, dass man nur vor Ort richtig gut zusammenarbeiten kann.
Und wie geht man nun damit um? Was bedeutet das nun?
„Das (Fixed) Mindset muss man aufbrechen“ oder „Die muss man knacken“ sind Formulierungen, die in diesem Zusammenhang immer wieder fallen. Und die oft nicht zielführend sind. Denn wenn man das Mindset als über Jahre verfestigte Einstellung oder Haltung ansieht, dann wirft man diese nicht einfach mal über Bord.
Stattdessen hilft es viel mehr, zunächst einmal das Mindset zu reflektieren:
Wenn Sie als Führungskraft bei einzelnen Teammitgliedern ein Fixed Mindset gegenüber der Arbeit im Homeoffice erkennen, sollten Sie aktiv werden:
Wenn Sie in Ihrem Unternehmen dafür verantwortlich sind, die Führungskräfte und ihre Teammitglieder optimal beim mobilen Arbeiten und der Zusammenarbeit in hybriden Teams zu unterstützen, können Sie an folgenden Punkten ansetzen:
*Howe, L.C., & Menges, J.I. 2022. Remote work mindsets predict emotions and productivity in home office: A longitudinal study of knowledge workers during the Covid-19 pandemic. Human-Computer Interaction. PDF (PDF, 540 KB)
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