virtuu Praxistipps

4 Jahre nach Lockdown-Beginn: Tipps für eine Retrospektive im Team

Alexandra Altmann 
 

Vor ziemlich genau 4 Jahren ist unsere Arbeitswelt komplett durcheinandergeraten. Am 22. März 2020 trat in Deutschland der erste Corona Lockdown in Kraft.
Wir haben gemeistert, was vorher undenkbar schien.
In Rekordzeit ist das flexible mobile Arbeiten zur neuen Normalität geworden. Sollten wir das nicht feiern?

Ja – und doch fordert diese rasante Veränderung auch ihren Tribut. Was Sie jetzt tun können, damit alle nicht noch weiter ausbrennen.

Was die Pandemie-Erfahrung mit uns Menschen gemacht hat

Die Covid-Seuche hat die Welt verändert.

Wir alle sind durch eine Reihe negativer Gefühle gegangen. Wir waren geschockt von dem Ausmaß der plötzlichen Gefahr. Wir hatten Angst um unsere Gesundheit und die unserer Lieben. Oft mussten wir Leid und Tod in unserer unmittelbaren Umgebung betrauern. Wir waren deprimiert angesichts der Ungewissheit und unserer Machtlosigkeit. Wir kämpften mit den jähen Umstellungen unserer Routinen: Abstandsregelungen, Maskenpflicht, Impfvorschriften, Ausgangssperren, Homeoffice, Homeschooling. Zu Hause plagte uns entweder die Einsamkeit oder der Stress in der Familie, in der man sich um Internet-Bandbreite und Schreibtischplätze stritt.

Doch wir haben all das überwunden.

Wir haben Lösungen gefunden und allmählich auch die positiven Seiten dieser fundamentalen Lebensveränderung gesehen: Weniger verschwendete Zeit für das Pendeln zum Arbeitsplatz. Mehr Zeit für das Wesentliche, für Familie, Freunde, Nachbarn oder für Fokus-Zeit. Weniger Konsumzwang. Mehr persönliche Freiheit in der Tagesgestaltung. Besseres Work-Life-Blending.

Wir haben gelernt, dass wir auch auf Distanz relativ produktiv zusammenarbeiten können und dass Online Meetings ganz gut funktionieren. Wir haben verstanden, dass man darauf vertrauen kann, dass Menschen auch im Homeoffice gut arbeiten und nicht ständig kontrolliert werden müssen. Wir haben die Flexibilität des mobilen Arbeitens lieben gelernt.

Was das für Sie und Ihr Team bedeutet

Die letzten 4 Jahre waren anstrengend, zur Pandemie kamen auch die Kriege in unserer Nachbarschaft, der spürbare Klimawandel und die unfassbaren Möglichkeiten der KI. Diese massiven Umwälzungen in so kurzer Zeit haben Spuren hinterlassen.

Spüren Sie sie auch, die Erschöpfung? Und wie geht es den Anderen in Ihrem Team?

Damit gilt es nun umzugehen – und das Risiko des Ausbrennens gering zu halten.

Kümmern Sie sich zuallererst gut um sich selbst. Überlegen Sie ganz bewusst, wie Sie Ihre Batterien geladen halten können, und nehmen Sie sich die Zeit, das auch zu tun.

Und dann geht es darum, die Zusammenarbeit im Team bereichernd und kraftspendend zu machen.

Das beginnt bei einem inspirierenden Purpose und klaren gemeinsamen Zielen. Und es erfordert, die Kommunikation und Kollaboration im Team effizient und reibungslos zu gestalten und die Technologie dafür bestmöglich zu nutzen.

Doch vor allem ist es wichtig, sich auch um die Beziehungsebene zu kümmern.

Durch die Zusammenarbeit auf Distanz sind wir vernetzter denn je, aber der persönliche Austausch ist weniger geworden. Und dagegen müssen Sie ansteuern, um mit dem Team wieder mehr Energie und Freude aufzubauen.

Wir Menschen sind soziale Wesen; die Zugehörigkeit zu einer Gruppe ist eines unserer menschlichen Grundbedürfnisse. Mentale Gesundheit setzt voraus, dieses Bedürfnis zu erfüllen. Nutzen Sie jede Chance, die sich dafür bietet!

Wie Sie den 4. Jahrestag des Lockdown-Beginns für eine Retrospektive mit Ihrem Team nutzen können

Ergreifen Sie einfach diese Gelegenheit am Ende des 1. Quartals 2024 für ein besonderes Teambuilding-Meeting mit Ihrem Team!

Nehmen Sie sich gemeinsam die Zeit und reden über diesen Jahrestag. Moderieren Sie eine Retrospektive im Team auf die Vergangenheit und blicken Sie zusammen in die Zukunft.

Schaffen Sie damit einen außergewöhnlichen Moment, der zeigt, dass Ihnen das Wohlbefinden Ihrer Teammitglieder am Herzen liegt und Sie diese Art von Austausch auch als Teil Ihrer Führungsrolle begreifen.

Wie könnte so ein Retrospektiven-Meeting aussehen?

  • Starten Sie mit einem persönlichen Rückblick auf den Beginn der Pandemie. Lassen Sie jedes Mitglied Ihres Teams reihum erzählen, wie es das Frühjahr 2020 erlebt hat: Was war für mich das Überraschendste? Was war das Schlimmste oder Beste? Das ist eine wunderbare Gelegenheit für die Teammitglieder, sich untereinander auch auf der emotionalen Ebene besser kennenzulernen. Dabei bleibt natürlich jedem selbst überlassen, wie tief er oder sie in seine Gefühle blicken lässt.
    Gerade, wenn Sie in den letzten Jahren neue Teammitglieder dazu bekommen haben, lohnt sich so ein intensiver Austausch und hilft dabei, Vertrauen und Bindung aufzubauen.
  • Sammeln Sie dann gemeinsam, was seitdem erstaunlich gut gelaufen ist: Wie Sie gemeinsam trotz allem Ihre Ziele erreicht haben und die Produktivität nicht abgesunken ist. Wie Sie gemeinsam Krisen bewältigt und viel neues Wissen aufgebaut haben. Wie Sie das flexible mobile Arbeiten mit Technologie ermöglicht haben.
    Seien Sie stolz auf das, was Sie gemeinsam erreicht haben und feiern Sie sich! Man kann bestimmt nicht oft genug sagen, wie viel man in diesen letzten Jahren dazugelernt und geschafft hat. Lassen Sie das Team Werkstolz erleben – ein sehr wichtiger Bindungsfaktor!
  • Und dann wenden Sie Ihren Blick auf die Gegenwart und überlegen gemeinsam, was zurzeit noch nicht optimal ist und mit welchen Maßnahmen man das verbessern könnte: Haben wir klare und funktionierende Spielregeln? Sind unsere Meetings effektiv? Haben wir genügend Raum für intensiven persönlichen Austausch? Haben wir zu viel Informationsmüll? Wie stark ist unser Teamgeist? Sorgen wir dafür, dass niemand abgehängt wird?
    Leiten Sie also von der Retrospektive über zu den Aktionsplänen für die Zukunft und lassen Sie das Team Selbstwirksamkeit und Handlungskompetenz erleben!   

Stärken Sie die Teamdynamik und beugen Sie der Erschöpfung vor

Starke Teams kümmern sich um die Beziehungsebene genauso wie um die Aufgabenebene. Die Verantwortung einer guten Führungskraft ist es, dafür die Plattform zu schaffen. Das kann bedeuten, eine solche Retrospektive im Team selbst zu moderieren – oder sich dabei in der Moderation auch von internen oder externen Experten unterstützen zu lassen.

Lassen Sie Ihre Teams und Talente nicht unter Ineffizienzen leiden oder emotional ausbrennen! Vielleicht ist ein Rückblick auf die 4 Jahre seit Beginn der Pandemie auch für Sie und Ihr Team ein guter Anlass dafür, die Teamkraft zu stärken?

Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht? Ich freue mich auf Ihr Feedback und Ihre Best Practices!

Topaktuelle Trainings zum Thema

Hybride Teams führen

Weitere Praxistipps zum Mindset, Skillset und Toolset für erfolgreiches Führen erhalten Sie in unseren neuen Trainings.

Auf dem Laufenden bleibenNeue virtuu Tipps
immer gleich erhalten


Auf dem Laufenden bleibenNeue virtuu Tipps
immer gleich erhalten
Aktuelle virtuu Studie
"Top 10 Herausforderungen beim Führen hybrider Teams"
virtuu Studie Herausforderungen hybride FührungMehr zur virtuu Studie
Tipps für hybride Meetings
Spickzettel für ambitionierte Führungskräfte
Hybride Meetings Tipps CoverTipps jetzt herunterladen
rheingold institut & virtuu
Homeoffice-Report – Psychologische Leitlinien für Führungskräfte
Cover Rheingold ReportMehr zum rheingold Homeoffice-Report
Wie erkenne ich echte Live Online Expertise?
Checkliste zur Beurteilung von TrainerInnen
Checkliste Live Online ExpertiseCheckliste herunterladen
Top