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Digitale Tool-Kompetenz für Führungskräfte: Aufkleber, Laserpointer und mehr

Carsten Blumenstein 
 

„Wie geht das eigentlich mit dem Laserpointer in MS Teams-Präsentationen?“, Wo finde ich denn die Umfragen bei Webex? Und wie funktioniert dort das Whiteboard?, „Bei mir klappt das nicht mit den Aufklebern im Chat: wie geht denn das?“

Gute Fragen. Vor allem, wenn sie von Führungskräften in unseren Trainings gestellt werden. Aber müssen die das wissen?

Wie wichtig ist eigentlich digitale Tool-Kompetenz für Führungskräfte virtueller und hybrider Teams? Wie kann sie weiterentwickelt werden? Und was hat es mit Laserpointer und Aufklebern auf sich?

Es ist ganz selbstverständlich, dass wir in Führungsseminaren auch über Tool-Fragen sprechen. Die Frage zum Laserpointer zum Beispiel zeigt: hier hat jemand genau beobachtet, wie wir präsentiert haben. Und sie hat gemerkt, dass das irgendwie anders war als sonst. Einen Laserpointer zur Hervorhebung bei einer Präsentation nutzen? Alltag bei Präsenz-Veranstaltungen. Aber in MS Teams? Die Neugier geweckt, der Lernmodus aktiviert: Diese Führungskraft hat in unserem Workshop sehr viel über virtuelle und hybride Führung mitgenommen. Und ganz nebenbei ihre Digitalkompetenz für Online-Tools weiterentwickelt.

Digitale Tool-Kompetenz: Must-have für Führungskräfte

Natürlich geht es hier nicht in erster Linie um irgendeine MS Teams Funktion, mit der man die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden während einer Präsentation im Meeting auf bestimmte Stellen lenken kann. Wobei: wen’s interessiert, findet weiter unten ein paar Tipps zu diesem hilfreichen Feature (und auch zum Aufkleber).

Digitale Tool-Kompetenz ist heute und in Zukunft eine Schlüsselqualifikation, darüber besteht Einigkeit. Und eine wichtige Facette davon ist die Fähigkeit von Führungskräften, die verfügbaren Tools für Führung auf Distanz bestmöglich zu nutzen. Also mit z.B. MS Teams oder anderen Technologien dafür zu sorgen, dass die Ziele erreicht werden, sich jedes einzelne Teammitglied einbringt und weiterentwickelt und das Team gemeinsam mit dem richtigen Spirit effektiv zusammenarbeitet. Und das in einer Welt, in der manche im Büro sind und andere mobil arbeiten - aus dem Homeoffice oder von anderen Orten.

Für Wissensarbeiter, die erst vor kurzer Zeit eine Führungsrolle übernommen haben, stellt sich die Frage gar nicht. Für sie ist von Anfang an klar: Ohne Tools für virtuelle Zusammenarbeit und die richtigen Technologien klappt Führung in dieser Situation nicht.

Deutlich vielschichtiger erleben wir die Haltung von langjährigen Führungskräften in unseren Workshops. Einige von ihnen tun sich schwer damit, sich auf neue digitale Werkzeuge einzulassen. Oder fragen sich, wie sie mit Tools und Technologien Online Meetings gestalten oder die informelle Kommunikation in virtuellen und hybriden Teams sicherstellen.

Wie können Führungskräfte diese digitale Tool-Kompetenz weiterentwickeln? Und was können Verantwortliche für Führungskräfteentwicklung konkret tun, um ManagerInnen praktisch dabei zu unterstützen?

Viele Angebote – aber werden die genutzt?

In Learning & Development Abteilungen hören wir oft, dass es viele Angebote für Führungskräfte gibt, die ihre digitale Tool-Kompetenz entwickeln wollen. Es gibt eLearnings, Lernvideos, Tutorials, Anleitungen etc. dazu, wie die einzelnen Tools funktionieren. Jeder könnte also – auch über unterschiedliche Formate – die gesuchte Information finden.

Allerdings: diese hilfreichen Informationsquellen werden nach Aussage der FührungskräfteentwicklerInnen gar nicht so stark genutzt, wie sie das erwarten würden. Sicherlich gibt es dafür ganz unterschiedliche Gründe:

  • Keine Zeit im stressigen Führungsalltag
  • Zu geringes Bewusstsein für die Relevanz digitaler Tool-Kompetenz ("Blinder Fleck")
  • Angst vor Überforderung
  • Hinderliche Glaubenssätze wie z.B. "Früher ging es ja auch ohne diese Tools sehr gut.", "Dieser Tool-Trend geht bestimmt bald wieder vorbei.", "Meine Führungskraft macht das auch nicht."
  • Überschätzung der eigenen digitalen Tool-Kompetenz

Schon mal gehört oder vielleicht selbst gedacht?

Bei diesen Erklärungen (oder Ausreden?) bleibt die Frage: Wie kann man die Führungskräfte sinnvoll dabei unterstützen, die Tools für virtuelle Führung gut kennen zu lernen und sie dann auch effektiv zu nutzen?

Die Business-Verknüpfung herstellen

Unser Tipp für FührungskräfteentwicklerInnen: Trainings für Führungskräfte funktionieren unserer Erfahrung nach sehr gut, wenn sie beim Mindset, bei der Haltung und Einstellung ansetzen. Und wenn dann ein konkreter Zusammenhang zu den erforderlichen Fähigkeiten (Skillset) und den verfügbaren Technologien (Toolset) hergestellt wird. Wenn wir von Erweiterung der digitalen Tool-Kompetenz sprechen, dann geht es also nie nur allein darum, die einzelnen Klicks zu kennen. Dafür könnte man auch ein Tutorial durcharbeiten – wenn man sich dafür die Zeit nimmt.

Stattdessen geht es darum, die „Business-Verknüpfung“ herzustellen. Also das WARUM: Was ist für mich als Führungskraft der konkrete Mehrwert? Wie löse ich damit eine der Herausforderungen beim Führen meines virtuellen oder hybriden Teams?

Roter Punkt mit Mehrwert

Was hat jetzt dieser rote Punkt mit Tools für virtuelle Führung zu tun? Hinter der Frage nach dem Laserpointer steckt nicht der Wunsch, einen roten Punkt auf einer Präsentation hin- und herzubewegen. Sondern in der Regel ein umfassenderes Anliegen:

  • Kontext: Wir haben sehr viele Meetings.
  • Realität: Die Teilnehmenden in den Meetings sind nicht immer aufmerksam.
  • Herausforderung: Wie kann ich die Meetings und speziell die Präsentationen interessant und abwechslungsreich gestalten und den Fokus auf die wichtigsten Aspekte lenken (Mindset und Skillset)?
  • Lösung: neben vielen Aspekten, die Führungskräfte bei effektiven Online Meetings richtig machen können, kann der Laserpointer in MS Teams ein nützlicher Baustein sein (Toolset).

Wenn wir diese Business-Verknüpfung herstellen und der Zusammenhang und Mehrwert im Training klar wird, gibt es viele Aha-Momente in unseren Veranstaltungen. Und wenn die teilnehmenden Führungskräfte die Wirkung vielleicht auch noch selbst direkt erleben und in Bezug zu ihren akuten Fragestellungen setzen, hat es nachhaltig „Klick“ gemacht. Und die digitale Tool-Kompetenz ist wieder ein Stück gewachsen.

Also wie war das jetzt mit dem Laserpointer [Tipp #1]?

Um den angesprochenen Laserpointer zu nutzen, klicken Sie in MS Teams auf „Teilen“ (Inhalt freigeben). Und scrollen dann zum Punkt „PowerPoint Live“, von wo aus Sie Ihre Präsentation auf dem SharePoint finden.

Sobald die Datei geöffnet ist, sehen Sie unter der Folie Radierer, Textmarker, Stift und Laserpointer. Die Standardfarbe ist rot, nach einem Klick auf das Symbol können Sie diese ändern. Und dann können Sie – bitte gut dosiert – den Fokus Ihrer KollegInnen auf die wichtigen Aspekte lenken. Dadurch erreichen Sie mehr Aufmerksamkeit und erhöhen hoffentlich auch die Beteiligung im Meeting. Bestimmt werden Sie auch die anderen Vorteile von PowerPoint Live zu schätzen wissen.

Digitale Tools für Führungskräfte

Was hat digitale Tool-Kompetenz mit Aufklebern zu tun [Tipp #2]?

Die Aufkleber in MS Teams können eine Antwort auf folgende (häufig gehörte) Frage von Führungskräften sein: „Wie starte ich ein Meeting mal persönlicher als sonst, so dass wirklich alle sich beteiligen und einbringen können und es auch bei einer Gruppe von 12 Personen nicht so lang dauert, und es kann gerne auch mal kreativ oder humorvoll sein.“

Wenn die Funktion noch nicht bekannt ist, sollten Sie diese erklären. Unter der Chat-Eingabe finden Sie beim Klick auf den Smiley den Bereich "Emojis, GIFs und Aufkleber". Klicken Sie dann auf Aufkleber, wo Sie aus vielen möglichen Aufklebern wählen können. Besonders interessant sind diejenigen mit einem Stiftsymbol: bei diesen kann der Text angepasst werden.

Auf Ihre Einstiegsfrage „Wie geht’s Dir gerade?“ oder „Mit welcher Stimmung kommst Du ins heutige Meeting? Such‘ Dir bitte einen Aufkleber aus und formuliere den passenden Text dazu.“ können die KollegInnen ihren individuellen Einstieg gestalten. Oder Teilnehmende am Ende eines Führungskräfte-Trainings auch ihr Feedback geben.

Online Tools

Und das hat viele Vorteile:

  • Tolle Abwechslung zum üblichen Meeting-Einstieg
  • Leicht durchführbar
  • Durch unterschiedlichen Fragestellungen sehr gut auf die jeweilige Teams- und Meetingsituation anpassbar
  • Als kurzer Einstieg aber auch mit intensivem verbalen Austausch im Anschluss denkbar
  • Passt für unterschiedliche Gruppengrößen
  • Fordert Kreativität der Betiligten und bleib als humorvoller Meeting-Beginn im Gedächtnis
  • Fördert den persönlichen Austausch und kann Team Spirit und Bindung im hybriden Team stärken

Mehr Praxistipps rund um den effektiven Einsatz von Tools & Technologien beim Führen virtueller oder hybrider Teams in unserem aktuellen Training zum Führen mit MS Teams & anderen Tools.

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