Sind Sie eigentlich ein Homeoffice-Typ? Nach 2 Jahren Pandemie ist es höchste Zeit, diese Frage…
Geht’s Ihnen auch so: Sie wollen Ihrem räumlich verstreuten Team auch in diesen schwierigen Zeiten Kraft geben – und sind doch selbst schon am Rande der Erschöpfung?
Gerade beim Führen auf Distanz stehen Führungskräfte in der Doppelbelastung, ihre eigene Remote-Work-Situation zu managen und gleichzeitig für reibungslose Zusammenarbeit und Team Spirit zu sorgen.
Wie können Sie sich mit effektivem Selbstmanagement in dieser Situation am besten helfen?
Seit Beginn der Pandemie haben wir erstaunlich viel gestemmt: Über Nacht ins Homeoffice gewechselt, Umgang mit neuer Technologie gelernt, Online Meetings immer souveräner gemeistert – und vor allen Dingen die Organisation ziemlich erfolgreich am Laufen gehalten.
Im Februar letzten Jahres haben die Ereignisse in der Ukraine uns dann in die nächste Krise gestürzt. Täglich das Leid im Kriegsgebiet und bei den Kriegsflüchtlingen zu sehen, die Ausweitung der Kämpfe oder Atomkraft-Katastrophen zu fürchten, die Kostensteigerung bei der Energieversorgung und die Inflation ganz konkret zu spüren – das macht etwas mit uns. Auch wenn wir es verdrängen, bleiben die Ängste im Hinterkopf immer präsent.
Und die Klimakrise wird immer konkreter erlebbar, mit Hitzewellen, Trockenheit, Bränden und Überschwemmungen.
Gleichzeitig kämpfen viele innerhalb ihrer Organisationen mit drastischen Veränderungen: Kostenexplosion, Lieferkettenprobleme, Produktionsstillstände wegen fehlender Teile, Arbeitskräftemangel und vieles mehr.
Diese Häufung von Krisen kann keiner von uns einfach so wegstecken. Viele gewohnte Routinen funktionieren nicht mehr, und die Sorgen um die Zukunft bewirken bei den meisten Menschen gerade eine enorme emotionale Belastung.
Und all das bei dem hohen Grad an Erschöpfung, den die letzten 3 Jahre mit Lockdowns, Kontaktbeschränkungen, Kurzarbeit und gesundheitlichen Sorgen bereits ausgelöst hatten.
Da ist das persönliche Sicherheitsgefühl bei vielen in den Grundfesten erschüttert.
Viele stellen sich deshalb aktuell die Sinnfrage: Was will ich eigentlich im Leben wirklich? Alles kann so schnell vorbei sein – was sollte ich daher JETZT priorisieren? Was hält mich eigentlich in meinem Job? Wo will ich leben? Wie will ich leben?
Nicht wenige beschließen, sich eine sinnerfülltere Arbeit zu suchen, aufs Land zu ziehen, umweltbewusster zu leben oder die eigene Gesundheit mehr in den Mittelpunkt zu stellen.
„The Great Resignation“ ist das treffende Schlagwort für die Kündigungswelle, die in vielen Organistaionen und Branchen schon zu gravierenden Problemen aufgrund von Ressourcenmangel führt.
Als Führungskraft betrifft Sie das doppelt:
Was können Sie tun, um sich selbst in beiden Aspekten gerecht zu werden und mit der Doppelbelastung umzugehen?
Führen Sie sich vor Augen, was Ihre Teammitglieder jetzt wirklich von ihrer Führungskraft erwarten.
Das ist vor allem das Gefühl, dass jemand ihre Situation und Gefühle versteht, ihnen Halt gibt und sie bei der Suche nach einer passenden Lebensgestaltung unterstützt.
Leadership bedeutet, sich um die Menschen und ihre Emotionen zu kümmern.
Und dafür sollten Sie sich jetzt unbedingt Zeit nehmen!
Gerade bei der Teamarbeit auf Distanz ist das noch mal besonders wichtig: Vertrauen und Beziehungen stärken, den Team Spirit hochhalten, die Bindung an das Team und die Organisation festigen.
Wenn wir dieses Thema in unseren Führungs-Workshops ansprechen, kommt meist ganz schnell der Kommentar: „Ja, was soll ich denn noch alles machen?? Ich bin so Land unter, wir sind im Unternehmen aktuell mit so vielen Problemen konfrontiert – und ich sitze den ganzen Tag in Online Calls und komme mit meinen eigenen Aufgaben kaum hinterher.“
Ja, genauso ist es! Höchste Zeit also, mal über das eigene Führungsverständnis und Selbstmanagement nachzudenken:
Die Wahrheit ist: Sie können anderen keinen Halt bieten, wenn Sie selbst verunsichert und erschöpft sind.
Wer seine Säge nicht regelmäßig schärft, rackert sich nur ineffizient an den dicken Brettern ab und verschwendet dabei unnötig Energie.
Wer sich aber regelmäßig Zeit dafür nimmt, für optimale Arbeitswerkzeuge und die eigene Muskelkraft zu sorgen, erzielt schneller bessere Erfolge.
Ihre vornehmste Aufgabe ist also zunächst einmal, sich gut um Ihre eigene Stärke und Kraft zu kümmern! Das ist nicht selbstsüchtig, sondern unabdingbare Voraussetzung für effektives Führen!
Intellektuell ist uns das ja allen klar – also warum handeln wir oft nicht danach?
Hinterfragen Sie hier ruhig mal Ihr Führungs-Mindset!
Welchem Ideal hetze ich hinterher, wenn ich mir keine Zeit für Pausen oder für Weiterentwicklung nehme? Welches Vorbild bin ich damit für mein Team?
In der Produktion weiß jeder, dass man Zeit und Budget für die Wartung der Maschinen einplanen muss, wenn man insgesamt eine hohe Produktivität erreichen will. Beim Autofahren weiß man, dass man Zeit und Budget für Tankstopps und Inspektion braucht.
Und bei sich selbst und den anderen Menschen im Team: Wieviel Zeit und Budget gönnt man sich da für die Erhaltung der Leistungsfähigkeit?!
Wenn Sie besser mit der persönlichen Doppelbelastung beim Führen in diesen schwierigen Zeiten zurechtkommen wollen, fangen Sie am besten damit an, sich explizit Auszeiten aus dem täglichen Hamsterrad und Zeit für Reflexion zu nehmen.
Und nutzen Sie diese Zeit dann, um Ihre eigene Kraft für Remote Work und Führung auf Distanz zu stärken. Fragen Sie sich, was Ihnen aktuell am meisten weiterhelfen könnte:
Aus diesem Kraftreservoir können Sie dann schöpfen, wenn Sie sich in Ihrer Management- & Leadership-Rolle um die Menschen in Ihrem Team kümmern.
Es wird Ihnen leichter fallen, Gelassenheit und psychologische Sicherheit angesichts der vielen aktuellen Krisen zu vermitteln.
Es wird Ihnen leichter fallen, auf die Sorgen und Bedürfnisse der einzelnen Teammitglieder einzugehen und gemeinsam Lösungen für eine produktive und inspirierende Zusammenarbeit zu finden.
Es wird Ihnen leichter fallen, Ihre MitarbeiterInnen an sich und Ihre Organisation zu binden und „The Great Resignation“ zu vermeiden.
Und es wird Ihnen leichter fallen, Ihren Führungsalltag im Unternehmen nicht nur zu bewältigen, sondern vielleicht sogar zu genießen.
In dem aktuellen Homeoffice-Report hat das rheingold Institut die Essenz von vier tiefen-psychologischen Studien zu Homeoffice und New Work zusammengefasst - gespickt mit vielen hilfreichen Praxistipps von Alexandra Altmann, der Expertin für Führen auf Distanz von virtuu.
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