virtuu Praxistipps

Live Online Training - worauf es JETZT ankommt

Alexandra Altmann 
© istock.com/fizkes 

Seit März 2020 haben wir in Live Online Trainings Tausende von Führungskräften zu Remote Leadership trainiert - und Hunderte von TrainerInnen für das Durchführen von Schulungen im virtuellen Klassenraum fit gemacht. Dabei war es spannend zu beobachten, wie sich die Erwartungen und Ansprüche an virtuelle Veranstaltungen verändert haben.

Nun, da Training auf Distanz immer mehr zum Normalfall wird, braucht es auch eine differenzierte Betrachtung des Formats und Weiterentwicklung der Kompetenz dafür.

Wie es anfing - mit Training auf Distanz

Im Frühjahr letzten Jahres wurden über Nacht sehr viele ins kalte Wasser von „Sozialer Distanz“ und „Homeoffice“ geworfen. 
Inhaltlich drehten sich unsere virtuu Trainings damals primär um Soforthilfe zum Umgang mit der Krise, das richtige Mittelmaß zwischen Kontrolle und Vertrauen sowie Basis-Tipps für effektive Online Meetings und Trainings.

Vom Format her wollten unsere Teilnehmenden damals vor allem schnelle, pragmatische Impulse und Anleitungen für den Umgang mit dieser ungewohnten Situation:
Je mehr handfeste und praktische Tipps, desto besser fanden sie es.

Dabei boten unsere Live Online Trainings gleich die perfekte Gelegenheit, einmal selbst zu erleben, wie ein gutes und interaktives Online Treffen aussieht – das war damals für viele noch Neuland. So konnten sie im Teilnehmer-Modus üben, wie das mit dem Chat und dem Whiteboard funktioniert und an uns Trainern erleben, mit welchen Tricks man die Teilnehmenden bei der Stange halten kann.

Was sich geändert hat - die neue Normalität

Inzwischen findet man kaum noch jemanden, der nicht selbst umfangreiche Erfahrungen mit der virtuellen Zusammenarbeit gemacht hat. Die meisten haben sich die Grundkenntnisse zur Benutzung ihrer Online Tools angeeignet und gehen relativ souverän damit um. Oft kennen die Leute nicht nur EIN Tool, sondern springen je nach Anforderung zwischen MS TEAMS, Zoom, Webex etc.

Nun wächst der Wunsch nach Professionalisierung, nach Weiterentwicklung, nach Lernen von anderen. „Wir haben uns bisher mit Versuch und Irrtum durchgewurstelt – aber das geht doch bestimmt noch besser.“

Nicht alle sind gleich weit

Natürlich gibt es in den verschiedenen Organisationen eine breite Spannweite von Reifegraden:

  • Einzelne Führungskräfte, Produkttrainer, Fachexperten und Workshop-Moderatoren haben von Anfang an Zeit investiert, viel experimentiert und so über die letzten 15 Monate ein tolles Niveau erreicht. 
    Andere haben gehofft, dass alles einfach vorbeigehen wird und bald wieder so werden wird „wie früher“. Nun merken sie, dass sie doch nicht darum herumkommen werden, ihr Kompetenz-Spektrum zu erweitern.
    Denn das Live Online Format wird auch in Zukunft neben dem Präsenz-Format stark genutzt werden.
     
  • Manche Organisationen haben schnell reagiert, ihre Systeme und Prozesse an die neuen Rahmenbedingungen angepasst, die Belegschaft mit der richtigen Technologie ausgestattet und den Menschen hilfreiche Trainings angeboten. Damit haben sie nun ein starkes Fundament für die neue Normalität.
    Andere haben länger gezögert, erst einmal alle Trainings zurückgestellt und gehofft, dass sie bald wieder in den „Regelbetrieb“ zurückkehren können. Auch diese Organisationen realisieren inzwischen, dass die Zukunft hybrid und „blended“ sein wird – und sie sich besser darauf einstellen müssen.

Worauf es bei Live Online Veranstaltungen JETZT ankommt

Egal ob Führungs- oder Soft Skill-Training, ob Produktschulung oder Experten-Workshops, Marketing-Webinare oder Online Events: Die Ansprüche an die Qualität von Live Online Veranstaltungen sind stark gestiegen.

Begrüßung, eine nette Interaktion zum Einstieg, viel Input und Präsentation - und vor der Pause und am Schluss ist Zeit für Fragen. Viele Live Online Trainings folgen nur diesem Schema. Und das ist auf die Dauer langweilig und unbefriedigend. Vor allem reicht es nicht mehr, starke Inhalte zu „senden“, d.h. einseitig zu präsentieren. Die Aufmerksamkeitsspanne beim passiven Zuhören ist wieder extrem kurz geworden.

Was nun mehr denn je zählt, ist die Interaktion und der Austausch. Und hier geht es nicht nur um oberflächliches Aktivieren der „Zuhörer“ durch Placebo-Fragen, einfaches Hand-Heben oder anonyme Abstimmungen im Massenchat. Nein, nach der langen Zeit der „Isolation“ im Homeoffice suchen die Leute nun den menschlichen Kontakt – und den kann man natürlich auch Live Online wunderbar gestalten, wenn man die nötigen Moderationstechniken dafür beherrscht.

  • Gerade in den Online Führungs-Workshops erleben wir den sehr starken Wunsch der Teilnehmenden, Zeit zu haben für den Austausch untereinander und den Vergleich von Best Practices. Gruppenarbeit in Breakout-Räumen mit Zeit zum Reden im kleinen Kreis werden extrem geschätzt.
  • Bei Online Tagungen begeistern nicht zuletzt interaktive Workshops in kleineren Gruppen und die Networking-Pausen, in denen sich die Teilnehmenden in kreativen Online Chat Räumen wie z.B. Wonder oder SpatialChat zwanglos und zufällig treffen können.
  • Online Produktschulungen oder Marketing-Webinare überzeugen erst dann, wenn sie nicht nur reine Informationsvermittlung sind, sondern viel Raum für Fragen, Diskussion und Austausch lassen.

So konfigurieren Sie Ihre Live Online Session

Bei der Konzeption von Veranstaltungen, Trainings und Workshops in Online Meetingräumen empfehlen wir die Betrachtung von drei Reglern – je nach Zielsetzung der Auftraggeber und Bedarf der Zielgruppe:

  • Wieviel % der Zeit soll Input durch die Experten sein?
  • Wieviel % der Zeit sollen die Teilnehmenden haben, um über den Input zu reflektieren – einzeln oder in Gruppen? Und wieviel Zeit sollen sie haben, um auf Basis des Inputs selbst zu üben, z.B. in Rollenspielen, an Fallstudien oder in Praxisaufgaben?
  • Wieviel % der Zeit sollen sich die Teilnehmenden untereinander austauschen und voneinander lernen, z.B. durch Teilen von Best Practices oder Erfolgsgeschichten.

Dabei beobachten wir eine klare Verschiebung in Richtung Austausch:

Was bedeutet das für Live Online TrainerInnen?

Ganz klar – alle, die im virtuellen Meetingraum trainieren, präsentieren und moderieren, brauchen nun ein noch breiteres Repertoire an Skills:

  • Professionell auftreten und anregend präsentieren
  • Online Sessions abwechslungsreich und interaktiv konzipieren
  • Diskussionen live online geschickt und mit Methoden-Mix moderieren
  • Die Funktionalitäten der virtuellen Tools sinnvoll kombinieren und ausreizen: physische und virtuelle Gesten, Chat, Whiteboard, Abstimmungen, Breakout-Gruppen, Reflexionsmusik etc.

Entscheidend ist dabei, die Bedürfnisse der Zielgruppe klar zu erkennen und dann in einer Live Online Veranstaltung passgenau zu bedienen. Manchmal kann es absolut richtig sein, viel Input zu liefern – und manchmal eben nicht.

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