Wie kann man nah dran bleiben an den Menschen im Team, auch wenn sie nicht…
Die Arbeit aus dem Homeoffice ist bei den meisten Wissensarbeitern heute zur Normalität geworden. Die Teamarbeit über verschiedene Homeoffices und Standorte hinweg ist inzwischen gut eingespielt.
Und trotzdem zeigen sich immer noch besondere Herausforderungen beim Führen in der digitalen Arbeitswelt: Von Teamspirit über die Organisation der täglichen Arbeit bis hin zur Gestaltung von Meetings.
Deshalb haben wir hier unsere Top 3 Praxistipps für das Führen auf Distanz zusammengefasst.
In unseren Workshops zur Zusammenarbeit in standortübergreifenden Teams fragen wir die Führungskräfte am Ende immer, welche unserer Praxistipps für das Führen auf Distanz denn besonders hilfreich waren - und welche davon sie bis zum nächsten Mal konkret ausprobieren wollen.
Hier sind die Top 3 Spitzenreiter von hunderten Teilnehmenden, mit denen wir das in den vergangenen Monaten diskutiert haben. Die Liste der Best Practices zeigt vor allem, dass es oft schon die kleinen Dinge sind, mit denen man im Alltag viel bei der Zusammenarbeit in virtuellen Teams verbessern kann!
Viele empfinden die Kommunikation mit ihren Teammitgliedern, die selten oder überhaupt nicht am selben Standort sind, als unpersönlich. Es ist unbefriedigend, wenn man sich nicht sieht und Mimik & Gestik nicht beobachten kann.
Und es fehlt einem, dass man sich nicht mal eben so in der Kaffeeküche begegnet und ein Gefühl für die Stimmung der Leute bekommen kann.
Diese Situation können Sie mit relativ einfachen Mitteln schnell verbessern. Denn physische Distanz bedeutet nicht automatisch auch soziale Distanz.
Wenn Sie Ihr Team auch auf Distanz gut zusammenhalten und das Wir-Gefühl stärken wollen, dann ist es sicherlich eine gute Idee, sich zwischendurch gemeinsam Zeit für Teambuilding zu nehmen.
Doch das alleine reicht nicht aus. In der Praxis gibt es bei der Zusammenarbeit auf Distanz oft Störungen bei Teamgeist oder Zugehörigkeitsgefühl, weil die einzelnen Teammitglieder gegenseitig zu wenig von ihrer jeweiligen Arbeit mitbekommen.
"Wer arbeitet eigentlich woran und was ist dabei der Stand?", "Bin ich eigentlich die Einzige, die hier was macht?!", "Ach, diese Info hatte ich nicht mitbekommen, deshalb bin ich jetzt in eine andere Richtung gelaufen" - solche Kommentare hört man immer wieder in den Teams, denen die Grundlagen für effektive Teamarbeit fehlen.
Das führt dann schnell zu Missverständnissen, Frustrationen, Doppelarbeit oder Konflikten. Und stört damit den Teamspirit ganz empfindlich!
Vorrangige Aufgabe beim Führen auf Distanz ist es deshalb, klare Vereinbarungen für die Zusammenarbeit zu treffen, zumindest zu diesen zwei wesentlichen Punkten:
Klare Leitplanken für die Zusammenarbeit geben psychologische Sicherheit, gerade wenn man sich nicht so oft sieht. Sie bilden die Grundlage dafür, sich als Teil einer Gemeinschaft zu fühlen und sich darin sicher zu bewegen. Sorgen Sie deshalb dafür, dass Sie Ihre Team-Vereinbarungen immer aktuell halten.
Der Hauptunterschied zwischen dem Führen in Präsenz und dem Führen auf Distanz liegt darin, dass man für die Kommunikation technische Hilfsmittel benutzen kann und muss.
Jede Führungskraft muss sich deshalb mit ihrem Team dazu auseinandersetzen, mit welchen Tools sie über welche Kanäle Informationen und Wissen austauschen, ohne dabei unter einer Informationsflut zu ersticken oder Wichtiges zu übersehen.
Es gibt so viele tolle Tools für die Zusammenarbeit und Führung auf Distanz: Videocalls, Online Meetingräume, Plattformen für virtuelle Kollaboration von Chat über Kanban-Tools und gemeinsame Notizbücher bis hin zum vollintegrierten MS TEAMS oder WEBEX. Sehr viele davon stehen in den Unternehmen längst allen zu Verfügung.
Nur wissen die Führungskräfte oft viel zu wenig davon oder haben noch nicht überlegt, wie sich diese sinnvoll für die Kollaboration in ihren verteilten Teams nutzen lassen.
Zum Beispiel wissen leider erschreckend viele unserer Workshop-Teilnehmer immer noch nicht, wie sie auf Online-Whiteboards zusammenarbeiten können oder dass diese z.B. bei einem MS-TEAMS Meeting mit nur einem Klick geöffnet werden können.
Und weit über die Hälfte der Führungskräfte in unseren Workshops haben sich noch nicht systematisch überlegt, wie sie auch außerhalb von Meetings effektive asynchrone Kommunikation und Zusammenarbeit gestalten können. Noch viel zu wenige nutzen Online-Notizen, auf die alle zugreifen können. Oder Online-Kanäle, in denen sich alle schnell und effizient zu den einfachen Arbeitsfragen austauschen können. Und noch weniger haben auch "soziale Kanäle" für die informelle Kommunikation im Team eingerichtet.
Mit nur wenig Zeitaufwand können Sie hier schnell bessere Voraussetzungen für die virtuelle Teamarbeit schaffen:
Die Tool-Landschaft in den Organisationen wächst ständig weiter. Inzwischen etablieren sich auch immer mehr KI-Anwendungen, die die Team- und Führungsarbeit unterstützen können. Umso wichtiger ist es, den effektiven Umgang mit Tools regelmäßig auf die Tagesordnung der Team-Meetings zu heben und ständig dazuzulernen!
Es ist verblüffend zu sehen, welche Umsetzungserfolge unsere Workshop-Teilnehmenden mit diesen Praxistipps schon nach wenigen Wochen berichten können! Die Zusammenarbeit fließt besser, das Zugehörigkeitsgefühl im Team wird stärker und die Produktivität steigt.
Dabei beginnt die Veränderung vor allem bei der Einstellung und der digitalen Kompetenz der Führungskraft. Denn der größte Hebel für das bessere Führen auf Distanz ist nicht die Technologie, sondern das Mindset und Skillset der ManagerInnen und TeamleiterInnen beim Umgang damit!
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