Am 22. März 2020 trat in Deutschland der erste Corona Lockdown in Kraft - und unsere Arbeitswelt hat sich dadurch komplett verändert. In Rekordzeit ist das flexible mobile Arbeiten zur neuen Normalität geworden.
Wir haben gemeistert, was vorher undenkbar schien. Sollten wir das nicht feiern?
Ja, unbedingt! Gerade weil wir inzwischen vor neuen Krisen stehen und an manchen Stellen auch vor dem Versuch, die Welt um Jahre zurückzudrehen, braucht Ihr Team jetzt positive Energie!
Die Covid-Seuche hat die Welt verändert.
Wir alle sind durch eine Reihe negativer Gefühle gegangen. Wir waren geschockt von dem Ausmaß der plötzlichen Gefahr. Wir hatten Angst um unsere Gesundheit und die unserer Lieben. Oft mussten wir Leid und Tod in unserer unmittelbaren Umgebung betrauern. Wir waren deprimiert angesichts der Ungewissheit und unserer Machtlosigkeit. Wir kämpften mit den jähen Umstellungen unserer Routinen: Abstandsregelungen, Maskenpflicht, Impfvorschriften, Ausgangssperren, Homeoffice, Homeschooling. Zu Hause plagte uns entweder die Einsamkeit oder der Stress in der Familie, in der man sich um Internet-Bandbreite und Schreibtischplätze stritt.
Doch wir haben all das überwunden.
Wir haben Lösungen gefunden und allmählich auch die positiven Seiten dieser fundamentalen Lebensveränderung gesehen: Weniger verschwendete Zeit für das Pendeln zum Arbeitsplatz. Mehr Zeit für das Wesentliche, für Familie, Freunde, Nachbarn oder für Fokus-Zeit. Weniger Konsumzwang. Mehr persönliche Freiheit in der Tagesgestaltung. Besseres Work-Life-Blending.
Wir haben gelernt, dass wir auch auf Distanz relativ produktiv zusammenarbeiten können und dass Online-Meetings ganz gut funktionieren. Wir haben verstanden, dass man darauf vertrauen kann, dass Menschen auch im Homeoffice gut arbeiten und nicht ständig kontrolliert werden müssen. Wir haben die Flexibilität des mobilen Arbeitens lieben gelernt.
Die letzten 5 Jahre waren anstrengend, zur Pandemie kamen auch die Kriege in unserer Nachbarschaft, der spürbare Klimawandel, die unfassbaren Möglichkeiten der KI und ein irrlichtender neuer Präsident in USA. Diese massiven Umwälzungen in so kurzer Zeit haben Spuren hinterlassen.
Dazu kommt in einigen Organisation inzwischen der Druck aus den obersten Etagen, alle wieder aus dem Homeoffice zurück ins Büro zu holen - obwohl es keine wissenschaftlichen oder empirischen Beweise dafür gibt, dass man generell nur dort effektiv und kreativ zusammenarbeiten kann.
Dahinter steckt meiner Erfahrung nach vor allem der Wunsch, wieder die alten Macht- und Kontrollstrukturen herzustellen. Dabei gibt es doch viel bessere Methoden, um die Produktivität in der Wissensarbeit zu steigern!
Was löst all das bei Ihnen und Ihrem Team aus? Unsicherheit? Frustration? Erschöpfung? Resignation? Ein Gefühl des Ausgebrannt-Seins?
Brauchen Sie stattdessen nicht gerade jetzt besonders viel Energie, Kreativität, Lust auf Veränderung und Innovation?
Was passiert, wenn wir hier das Ruder nicht herumreißen und die besonderen Herausforderungen der Stunde nicht schlagkräftig angehen?
Laufen Sie, Ihr Team, Ihre Organisation und unsere Gesellschaft dadurch nicht noch tiefer in das Risiko der Stagnation oder sogar die Gefahr eines Verlusts unserer Wirtschaftsstärke?
Also: Wo können Sie anfangen, um das zu verhindern?
Gerade in Krisenzeiten braucht es Führungsstärke.
Führungsstärke beginnt damit, sich selbst stark zu führen.
Überlegen Sie ganz bewusst, wie Sie Ihre Batterien geladen halten können, und nehmen Sie sich die Zeit, das dann tatsächlich auch zu tun.
Denken Sie darüber nach, was Ihnen in den letzten Jahren gut gelungen ist und worauf Sie stolz sein können - und klopfen Sie sich ruhig dafür auf die Schulter oder belohnen sich selbst mit etwas, das Ihnen besondere Freude bereitet.
Wie geht es den Leuten in Ihrem Team? Welches Energie-Level nehmen Sie bei der Teamarbeit wahr?
Hängt das Team angesichts der gegenwärtigen Unwägbarkeiten etwas durch - oder mobilisiert es gerade alle Kräfte, um die Herausforderungen zu lösen?
Kommen die Teammitglieder gerne zu den Meetings zusammen und entwickeln dort hilfreiche Ideen - oder sind die Meetings eher lahme Veranstaltungen, an denen sich kaum einer beteiligt?
Haben Sie den Eindruck, dass sich alle gerade eher mühsam durch den Alltag schleppen, oder spüren Sie überall frischen Elan?
Wenn Sie viel Kraft im Team wahrnehmen: Gratulation!
Falls Sie aber denken, dass hier noch viel Luft nach oben ist: Hier sind ein paar Tipps, wie Sie das ändern können.
Es geht es darum, die Zusammenarbeit im Team bereichernd und kraftspendend zu machen.
Das beginnt bei einem inspirierenden Purpose und klaren gemeinsamen Zielen.
Und es erfordert, die Kommunikation und Kollaboration im Team auch mit Homeoffice effizient und reibungslos zu gestalten und die Technologie dafür bestmöglich zu nutzen.
Doch vor allem ist es wichtig, sich auch um die Beziehungsebene zu kümmern.
Durch die Zusammenarbeit auf Distanz sind wir vernetzter denn je, aber der persönliche Austausch ist weniger geworden. Und dagegen müssen Sie ansteuern, um mit dem Team wieder mehr Energie und Freude aufzubauen.
Wir Menschen sind soziale Wesen; die Zugehörigkeit zu einer Gruppe ist eines unserer menschlichen Grundbedürfnisse. Mentale Gesundheit setzt voraus, dieses Bedürfnis zu erfüllen. Nutzen Sie jede Chance, die sich dafür bietet!
Ergreifen Sie einfach diese Gelegenheit am Ende des 1. Quartals 2025 für ein besonderes Teambuilding-Meeting mit Ihrem Team!
Nehmen Sie sich gemeinsam die Zeit und reden über diesen Jahrestag. Moderieren Sie eine Retrospektive im Team auf die Vergangenheit und blicken Sie zusammen in die Zukunft.
Schaffen Sie damit einen außergewöhnlichen Moment, der zeigt, dass Ihnen das Wohlbefinden Ihrer Teammitglieder am Herzen liegt und Sie diese Art von Austausch auch als Teil Ihrer Führungsrolle begreifen.
Starten Sie mit einem persönlichen Rückblick auf den Beginn der Pandemie. Lassen Sie jedes Mitglied Ihres Teams reihum erzählen, wie es das Frühjahr 2020 erlebt hat: Was war für mich das Überraschendste? Was war das Schlimmste oder Beste? Das ist eine wunderbare Gelegenheit für die Teammitglieder, sich untereinander auch auf der emotionalen Ebene besser kennenzulernen. Dabei bleibt natürlich jedem selbst überlassen, wie tief er oder sie in seine Gefühle blicken lässt.
Gerade, wenn Sie in den letzten Jahren neue Teammitglieder dazu bekommen haben, lohnt sich so ein intensiver Austausch und hilft dabei, Vertrauen und Bindung aufzubauen.
Sammeln Sie dann gemeinsam, was seitdem erstaunlich gut gelaufen ist: Wie Sie gemeinsam trotz allem Ihre Ziele erreicht haben und die Produktivität nicht abgesunken ist. Wie Sie gemeinsam Krisen bewältigt und viel neues Wissen aufgebaut haben. Wie Sie das flexible mobile Arbeiten mit Technologie ermöglicht haben.
Seien Sie stolz auf das, was Sie gemeinsam erreicht haben und feiern Sie sich! Man kann bestimmt nicht oft genug sagen, wie viel man in diesen letzten Jahren dazugelernt und geschafft hat. Lassen Sie das Team Werkstolz erleben – ein sehr wichtiger Bindungsfaktor!
Gibt es etwas, mit dem Sie Ihrem Team eine außergewöhnliche Freude bereiten oder es sogar "belohnen" können? Das kann ein besonders Lob sein oder ein kleines informelles Essen, zu dem jeder was mitbringt oder Sie eine Runde Pizza spendieren oder einen Grill anwerfen. Oder Sie organisieren einen gemeinsamen Ausflug, sei es zu einem anderen Organisationsbereich, einer relevanten Ausstellung oder einfach ins Grüne.
Aber sogar wenn Sie kein Budget für ein Teamevent haben oder öffentliches Feiern in Ihrer Organisation gerade nicht opportun ist:
Unterschätzen Sie nicht den Effekt, den ein einfaches Team-Meeting haben kann, in dem man sich gemeinsam die Zeit nimmt, auf die erreichten Erfolge zu blicken und diese entsprechend zu würdigen!
Und dann wenden Sie Ihren Blick auf die Gegenwart und überlegen gemeinsam, was zurzeit noch nicht optimal ist und mit welchen Maßnahmen man das verbessern könnte: Haben wir klare und funktionierende Spielregeln? Sind unsere Meetings effektiv? Haben wir genügend Raum für intensiven persönlichen Austausch? Haben wir zu viel Informationsmüll? Wie stark ist unser Teamgeist? Sorgen wir dafür, dass niemand abgehängt wird?
Je mehr Verbesserungsideen Sie im Team finden, desto besser. Es widerspricht sich ja nicht, gleichzeitig stolz auf das Erreichte zu sein und dabei trotzdem noch viele Optimierungsmöglichkeiten zu entdecken! Denn Ansatzpunkte gibt es ja noch viele, wie wir gerade auch in der aktuellen Auswertung unserer Studie zu den Top 10 Herausforderungen beim Führen hybrider Teams gesehen haben.
Falls Sie unter einem "Zurück-ins-Büro-Zwang" leiden: Überlegen Sie gemeinsam, mit welchen Argumenten Sie das Top-Management davon überzeugen könnten, Ihrem Team mehr Flexibilität zu gewähren. Die meisten Organisationen lassen ja Ausnahmen zu. Wie könnten Sie in Ihrem Fall so eine Ausnahme begründen? Welche Fakten und Produktivitäts-Beweise können Sie dafür auf den Tisch legen? Welche konkreten Vorschläge können Sie für Ihre Situation entwickeln? Nutzen Sie alle Möglichkeiten in Ihrem Einflussbereich, um Ihrem Team den Freiraum zu verschaffen, das es für hohe Leistung braucht!
Leiten Sie also von der Retrospektive über zu den Aktionsplänen für die Zukunft und lassen Sie das Team Selbstwirksamkeit und Handlungskompetenz erleben!
Starke Teams kümmern sich um die Beziehungsebene genauso wie um die Aufgabenebene. Die Verantwortung einer guten Führungskraft ist es, dafür die Plattform zu schaffen, egal ob die Leute im Office oder im Homeoffice arbeiten. Das kann bedeuten, eine solche Diskussion im Team selbst zu moderieren – oder sich dabei in der Moderation auch von internen oder externen Experten unterstützen zu lassen.
Lassen Sie Ihre Teams und Talente nicht unter Ineffizienzen leiden oder emotional ausbrennen! Vielleicht ist ein Rückblick auf die 5 Jahre seit Beginn der Pandemie auch für Sie und Ihr Team ein guter Anlass dafür, die Teamkraft zu stärken?
Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht? Ich freue mich auf Ihr Feedback und Ihre Best Practices!
Mehr Praxistipps und Best Practices zum Mindset, Skillset und Toolset für die Zusammenarbeit auf Distanz erhalten Sie hier:
Für Teams, bei denen manche Teammitglieder direkt im Büro und andere im Homeoffice oder mobil arbeiten.
Für Teams, mit verschiedenen nationalen und internationalen Standorten, die sich nur sehr selten oder nie in Präsenz treffen.